Whistler

Nach einem kurzen Intermezzo auf einer Farm in Cilliwack kam ich am 16.7. in Whistler an, wo ich abends das Wiedersehen mit Kathrin feierte, die schon einige Tage vor mir dort angekommen war. Da es für sie am nächsten Tag leider schon weiter ging, machte ich mich freitags ohne sie, dafür aber mit drei Mädchen, die ich im Hostel kennengelernt hatte, auf den Weg zum Whistler Mountain.

Zunächst geht es mit einer Seilbahn bis zu einer bestimmten Höhe des Bergs. Von dort aus kann man dann mit dem Sessellift noch weiter nach oben fahren, um dort dann zu wandern. Zum Glück hatte Kathrin uns vogewarnt und wir waren alle warm gekleidet, sodass wir den eisigen Temperaturen auf der Spitze des Berges trotzen konnten. Fazit dieser Kletteraktion: Es liegt nicht umsonst Schnee auf den Gipfeln…

Am Gipfel des Bergs angekommen, trennten wir uns dann in zwei Gruppen auf,da wir vier Mädchen unterschiedliche Wanderrouten ausprobieren wollten. Zusammen mit Sabrina aus der Rhön machte ich mich auf den Weg, die schwarze Route des Whistler Mountains zu bezwingen. Nach einigen Stunden mussten wir uns dann leider eingestehen, dass eher die schwarze Route dazu neigte, uns zu bezwingen. Wir hatten den Schwierigkeitsgrad der Wanderung doch etwas unterschätzt. Vielleicht hatten wir auch uns überschätzt. Egal: Aufgeben ist nicht! Immerhin wurden unsere Anstrengungen von spektakulären Aussichten belohnt, die uns immer wieder Gründe für die notwendigen Pausen lieferten. Streckenweise führte die Route nicht über befestigte Wege, sondern lediglich über Geröllhaufen, dann wiederum galt es auf einer Leiter einen Felsen zu umklettern.

Fazit: Nichts für Nicht-Schwindelfreie!

Nach fünf kräftezehrenden Stunden kamen wir völlig verschwitzt wieder am Ausgangspunkt der Route an. Wären wir nicht so müde gewesen, hätten wir uns vor den dort aufgestellten Olympischen Ringen fotografieren lassen. Diese Ehre hätten wir uns nach dieser Wanderung verdient gehabt. Stattdessen fuhren wir mit der nächsten Gondel (in der wir beide fast einschliefen) zurück ins Village. Sabrina, die ursprünglich vorgehabt hatte, am folgenden Tag den Blakkomb Mountain zu besteigen, musste sich eingestehen, dass sie dafür erstmal einen Tag Pause nötig hatte.

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Für mich ging es am nächsten Tag ins Village. Zunächst wollte ich mir eine kanadische SIM-Karte zulegen, da ich davon ausging, diese für die Jobsuche zu brauchen. Nach dem Besuch in 2 Telefongeschäften nahm ich von diesem Gedanken Abstand. Der Preis zwischen einer Prepaid-Karte in Deutschland und in Kanada variiert dann doch deutlich. Obwohl ich bereits mehrfach gehört hatte, wie einfach die Jobsuche in Whistler sei und ich schon einige Zettel mit Einstellungsangeboten in diversen Schaufenstern gesehen hatte, war ich dann doch überrascht, wie einfach das Ganze derzeit ist. Bereits in dem ersten Restaurant in dem ich nachfragte, wurde ich als Hostess eingestellt. Eine kurze Frage, ob ich in drei Stunden anfangen könnte und die Sache war geritzt. Noch etwas perplex machte ich mich zu Fuß auf zum Büro des Blackomb Staff Housing, eine Wohnanlage, die eigentlich Mitarbeiter des Ski-Gebiets beherbergt, im Sommer aber auch Nicht-Angestellte aufnimmt. Auch dort hatte ich bereits nach 5 Minuten eine Unterkunft für die nächste Zeit ergattert. Kurzzeitig war es mir etwas unheimlich wie glatt alles lief, aber zuviel Zeit, um nachzudenken, hatte ich nicht, da ich vor Schichtbeginn noch ein Bankkonto eröffnen wollte.

Auch das lief wie geschmiert und so werde ich den nächsten Monat in den Bergen verbringen, um Geld anzusparen und damit dann weiter Richtung Osten fahren zu können.

P.S. Meine Zimmernachbarin hat mir gestern berichtet, dass letzte Woche in der Nähe des Villages ein Puma gesichtet worden sei. Auch wenn man es eigentlich weiß, ist man dann doch immer wieder überrascht, was es wirklich heißt, in einem Land mit viel und wilder Natur zu sein!

P.P.S. Die Stechmücken hier erinnern mich auf eine fatale Weise an die Killerstechmücken in Schweden, die offenbar noch nichts davon gehört haben, dass sie Autan nicht mögen. Aber, wie Elisa zu sagen pflegt: Nur die Harten kommen in den Garten 😉

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