Quebec – zu viert

Nachdem ich nach vielen Tagen Zugfahrt endlich den Bahnhof von Quebec City erreichte, traf ich dort um eine Tag verspätet auf Vanessa, Claudia und Luise, die mich am Bahnhof abholten.

Von dort aus ging es dann zunächst in unser Hostel, das etwas außerhalb der Stadt lag, dafür aber an wunderschönen Wasserfällen gelegen war. Diesen Wasserfälle und dem daran angegliederten Park statteten wir nach der Beziehung unseres Zimmers einen Besuch ab und genossen das warme und noch sehr sommerliche Wetter.

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Am nächsten Morgen ging es mit dem Taxi zum Hilton Hotel. Dort wollten wir allerdings kein Zimmer beziehen (wobei das natürlich auch nett gewesen wäre 😉 ), sondern unser Mietauto für die nächsten Tage abholen.

Mit diesem fuhren wir dann in den Norden der Provinz Quebec, die wenig von Touristen besucht ist, obwohl sie einiges zu bieten hat.

Der erste Stop auf unserer Reise war Tadoussac, wo meine neuen drei Begleiter einen Whalewatching-Ausflug buchten, während ich mich zu Fuß aufmachte, um das kleine Städtchen zu erkunden. Nach wenigen Minuten erreichte ich bereits die Strandpromenade, die mich einlud zu verweilen und den Ausblick auf das Meer zu genießen. Seit meiner Zeit in Whistler hatte ich immer wieder festgestellt, welchen beruhigenden Einfluss der Blick auf ein Gewässer, sei es nun Meer, See oder Fluss, hat. Um den Augenblick perfekt zu machen, ging zur selben Zeit die Sonne unter. Nach meiner kurzen Pause am Strand nahm ich meine kleine Wanderung wieder auf und lief einmal durch Rimouski. Dabei hatte ich noch den Auftrag zu erfüllen, ein günstiges Restaurant für unser Abendessen zu finden. Als Vanessa, Luise und Claudia vom Whalewatching zurückkehrten, führte ich sie daher in ein kleines, sehr französisches Restaurant, in dem wir den Abend ausklingen ließen. Dabei stellte ich fest, dass die Küche in Quebec tatsächlich auch noch deutlich europäischer und deutlich besser ist als in vielen anderen Teilen Kanadas.

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Nach dem Abendessen konnten wir aber nicht lange ruhen, da es noch galt einen Schlafplatz für uns vier zu finden. Da wir mit dem Auto unterwegs waren, bot es sich für uns an, ein Zimmer in einem Motel zu buchen. Obwohl ich anfangs einige Bedenken gegenüber Motels hatte (1. Psycho! und 2. schmuddelig?), muss ich im Nachhinein zugeben, dass ich mit meinen Vorurteilen falsch lag. In keinem Motel wartete Norman Bates auf uns und die Sauberkeit liegt auf einer Stufe mit Hostels.

Am zweiten Tag unserer Reise fuhren wir ein gutes Stück weiter und überquerten den Sankt-Lorenz-Strom mit einer Fähre, um Rimouski zu erreichen. Dort beginnt der Parc du Bic, einer der Nationalparks Kanadas. Auch an diesem Tag bewunderten wir die Schönheit der Provinz und wunderten uns darüber wie wenig Touristen angesichts dieser Naturschönheit unterwegs waren. Im Vergleich zu den Touristenmassen, die ich beispielsweise am Lake Louise erlebt hatte, war der Norden Quebecs geradezu ausgestorben.

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Besonders in Erinnerung werden uns dabei vor allem die Tiere bleiben, die wir unterwegs gesehen haben und die keinerlei Scheu vor uns zu haben schienen, egal ob es sich dabei um ein Reh oder einen jungen Fuchs handelte.

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Als wir nach drei Tagen „on the road“ wieder in Quebec City eintrafen, hatten wir unterwegs viel Energie und Ruhe getankt. Derartig gestärkt stürzten wir uns am nächsten Morgen in die Altstadt Quebecs. Wer durch die kleinen Gassen Quebecs schlendert, hat zu keiner Zeit das Gefühl, er sei in Nordamerika. Vielmehr ist die Stadt sehr überzeugend darin, dem Besucher vorzugaukeln, dass er sich in einer alten Kleinstadts Frankreichs befindet. Die Kultur Frankreichs ist in der Architektur, der Cuisine, im Savoir-vivre der Menschen und im Stolz und den Gedanken der Bevölkerung gegenwärtig. So ziehrt etwa jedes Nummernschild der Satz „Je me souviens“ / „Ich erinnere mich“, der das Gedenken der Bevölkerung an ihr französisches Erbe deutlich werden lässt.

Insgesamt genossen wir alle die Zeit in der geruhsamen Stadt, deren Charme wir alle schnell erlegen waren.

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Nach zwei Tagen in Quebec City fuhren wir zum Bahnhof, von wo aus uns der Zug über Nacht nach Halifax brachte, wo unser nächster, diesmal längerer Roadtrip starten sollte.

 

 

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